Station 64

Dank der Unterstützung zahlreicher Spender konnte der Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. in den letzten 10 Jahren knapp 1,3 Millionen Euro zu den Sanierungs- und Erweiterungskosten der Station 64 beitragen.

Stationserweiterung 2023 - aus 64 a und 64 b wird 64

Kinderkrebsstation: Umbau schafft mehr Platz für Patienten und Eltern

Mithilfe des Vereins für krebskranke Kinder Hannover ist die Station 64 umfangreich saniert worden.

Stand: 1. Mai 2023

„Die Krebsdiagnose eines Kindes erschüttert die ganze Familie wie ein Erdbeben“, sagt Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder Hannover e.V. Eine solche Nachricht bringe das gesamte Leben durcheinander. Umso wichtiger sei es, dass die Untersuchungen und oft langwierigen Therapien in einem angenehmen Umfeld stattfinden könnten. Die zuvor deutlich zu kleine Station 64 der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie wurde jetzt um eine frisch sanierte Station erweitert. Nun gibt es zusätzliche neue Räume für die Patientinnen, Patienten und das Behandlungsteam. Alles wirkt hell, bunt und freundlich. Zu der Umwandlung hatte der Verein für krebskranke Kinder selbst einen großen Teil beigetragen. Er beteiligte sich mit 500.000 Euro an den fast dreimal so hohen Gesamtkosten.

Neben Kinderspielzimmer auch ein Raum für Jugendliche

Elf Monate dauerte der Umbau. Eine anstrengende Zeit mit Lärm und Staub – nicht nur für die erkrankten Kinder und Jugendlichen und deren Familien, sondern auch für das ärztliche und pflegerische Stationsteam. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es gibt mehr Zimmer für die jungen Patientinnen und Patienten, einen Aufenthaltsraum für Jugendliche, ein Zimmer für Arzt-Eltern-Gespräche sowie einen Pausenraum für die Mitarbeitenden. „Die zusätzlichen Patientenzimmer haben nicht nur den Vorteil, dass sie auch Platz für die Eltern der krebskranken Kinder bieten, sie sind auch praktikabler, wenn es darum geht, Kinder mit schwersten Erkrankungen oder isolationspflichtigen Infektionen separat unterzubringen“, erklärt Bärbel Dütemeyer. Froh ist sie auch über den Raum für Jugendliche. Denn früher gab es nur ein Kinderspielzimmer mit Puzzles, Malsachen und Bilderbüchern.

Unterstützung des Vereins ist immens wichtig

Etwa 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken in Deutschland pro Jahr an Krebs. „Hier in der Kinderklinik diagnostizieren wir jedes Jahr bei etwa 100 Kindern eine Krebserkrankung“, erklärt Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Die Kinderkrebsstation der MHH ist die größte in Niedersachsen. Sie verfügt über 15 Betten, die durchgehend benötigt werden. Dazu kommt eine Tagesklinik und eine Station speziell für Stammzelltransplantationen. „Es wird noch lange dauern bis der Neubau kommt, daher ist es extrem wichtig, weiterhin in dieses alte Gebäude zu investieren“, sagt Professor Kratz. Er ist dankbar für die finanzielle Unterstützung des Vereins für krebskranke Kinder. „Ohne den Verein wären auch weitere wichtige Projekte für unsere Patientinnen und Patienten nicht möglich“, betont Professor Kratz.

Der Umbau der Station ist dank des Engagements eines bunt gemischten Teams so gut gelungen: Das Projekt leitete Architekt Oliver Thiele vom MHH-Baumanagement, der seinen Kollegen David Dückmann, den externen Architekten Wolfgang Riedel und die Designerin Raija Holm mit im Boot hatte. Die Baufachleute wurden von Oberarzt Dr. Andreas Beilken und Bereichsleitung Marion Saathoff stark unterstützt.

Text: Tina Götting

 

Stationssanierung 2014

Neue Räume für die Kinderkrebsstation: Unsere Spender machten es möglich!

Nach vierjähriger Entwicklungsphase konnten wir am 29. September 2014 die umgebaute und komplett neugestaltete wiedereröffnen. Vorausgegangen war eine Zeit des intensiven Sammelns von Spenden: Denn rund 800.000 Euro waren nötig, um die Totalrenovierung durchzuführen. „Wir können gar nicht sagen, wie froh wir sind, dass uns das gelungen ist! Im Namen der kranken Kinder und ihrer Familien danken wir von ganzem Herzen all den vielen, engagierten Spendern, die dazu beigetragen haben“, betont Bärbel Dütemeyer, die Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder e.V. bei der Eröffnungsfeier.

Vorher: drangvolle Enge …

Jahrzehnte lang hatten sich zuvor Stationspersonal, Eltern und Kinder mit der bestehenden Situation arrangiert: Die Räumlichkeiten der Klinik stammten noch aus den 70er Jahren. Sie waren weder für eine umfassende Versorgung der erkrankten Kinder konzipiert, noch dafür geeignet. Denn: „Viele Eltern bleiben Tag und Nacht bei den Kindern, um sie in der seelisch und körperlich schweren Zeit der Behandlung zu unterstützen. Diese Nähe ist für einen günstigen Therapieverlauf fast ebenso wichtig wie unser professioneller medizinischer Einsatz“, erklärt Prof. Dr. med. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Medizinische Hochschule Hannover.
Für zusätzliche Elternbetten in den Krankenzimmern gab es allerdings kaum Platz. Lediglich zwei viel zu enge Toiletten für alle Kinder waren auf der Station vorhanden – auf dem Flur. Außerdem existierten keine Bäder in den Zimmern. Gewaschen wurden die kleinen Patienten in ihren Betten.
Drangvolle Enge in den Zimmern, abgewohntes Mobiliar, unhaltbare sanitäre Zustände: Die Situation vor 2014 gehört nun der Vergangenheit an.

…nachher: Licht und Platz!

Diese und andere widrige Umstände gehören nun zum Glück der Vergangenheit an. Dank der neuen Überdachung und des Ausbaus der Balkone sind großzügige Krankenzimmer entstanden – mit genügend Raum für übernachtende Eltern, Kleider, Spielzeug und persönliche Dinge. Mit dem Einbau eines kleinen Bades in jedes Patientenzimmer ist für mehr Hygiene und Intimsphäre gesorgt. Die neuen Überwachungsmonitore an jedem Krankenbett verbessern die Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem verfügt jedes Kind über ein Fernsehgerät, sogar mit Sky Sport-Empfang. Flure und Zimmer wurden unter dem Motto „Zoo“ hell und freundlich gestaltet.

„Ist ja cool“, kommentierte der elfjährige, an Leukämie erkrankte Philipp die neue Station. – „Wir alle hier haben den so dringend notwendigen Umbau von Anfang an unterstützt und sind nun sehr froh über die schöne neue Station“, sagt auch Prof. Christian Kratz im Namen seines Teams.